Wenn die Gelenke von übermäßigem Verschleiß heimgesucht werden, dann kann es sich um eine Arthrose handeln. Dass der Knorpel mit dem Alter etwas abnutzt, ist ganz normal. Aber bereits jeder Zweite in Deutschland weist schon mit knapp über 35 Jahren erste Arthrose-Erscheinungen auf. Ab dem 60. Lebensjahr gibt es kaum jemanden, der nicht von der Krankheit betroffen ist. Damit ist Arthrose die häufigste Gelenkerkrankung.
Vor allem Hände, Knie- und Hüftgelenk sind anfällig für Arthrose. Viele leiden auch unter Arthrose in den Fingern oder Schultern und letztendlich ist kein Gelenk wirklich davor sicher. Es ist jedoch klar, dass gerade die Gelenke, die im Alltag am stärksten beansprucht werden, am ehesten anfällig für den Verschleiß des Knorpels sind.
Eine Krankheit, vier Stadien
Grundsätzlich gibt es zwei Arten von Arthrose: Die primäre und die sekundäre Arthrose. Während bei ersterer angenommen wird, dass biologisch minderwertiges Knorpelgewebe Ursache für die Erkrankung ist, liegt bei letzterer eine entzündliche Veränderung, eine mechanische Überbelastung oder eine metabolische Störung vor. Beide Arten werden in vier Stadien unterteilt, die die Veränderung an den Knochen betreffen.
Das erste Stadium beginnt mit einer Ausdünnung der Knorpelschicht. Es liegen Rauigkeiten vor. Zudem treten Fissuren auf. Meist sind in diesem Stadion noch keine Beschwerden und Schmerzen zu spüren. In diesem Stadium, spricht man von einer stillen Arthrose.
Im zweiten Stadium wird hyaliner Knorpel durch minderwertigen Faserknorpel und Granulationsgewebe ersetzt. Aus nekrotischem Knochen- und Knorpelgewebe bilden sich Pseudozysten. Hier können auch entzündliche Prozesse ablaufen und erste Beschwerden sind zu spüren. In den meisten Fällen nehmen die Betroffenen Kontakt zu ihrem Arzt auf. Schmerzen sind da, aber nicht durchgehend. In diesem Stadium lassen sich die Schmerzen gut ohne Medikamente in den Griff bekommen.
Im darauf folgenden Stadium kommt es zu Geschwüren, wobei sich die Knorpelzellen und das Bindegewebe vermehren. Hier finden Entzündungsreaktionen phasenweise über kurze bis mittleren Zeitraum statt. Hier können starke Schmerzen auftreten, die auch medikamentös behandelt werden müssen. Auch stellt sich eine zunehmende Bewegungs- und Funktionseinschränkung ein.
Im letzten Stadium wird die Knochenplatte eines Gelenks abgeflacht. Es bilden sich Randwülste an den Knochen, die den Druck auf die Gelenke abfangen.
Eine Krankheit macht auf sich aufmerksam
Ist die Arthrose fortgeschritten, der schützende Knorpel also fast komplett aufgebraucht, so reiben Knochen auf Knochen und das kann äußerst schmerzhaft sein. Jedoch muss eine Arthrose nicht mit Schmerzen einhergehen. Es gibt sogar Arthrosen, die vollständig ohne Symptome verlaufen, was jedoch nicht typisch ist. Neben den Schmerzen kann es außerdem zu Gelenkergüssen und einer Deformation der Gelenke kommen. Auch Gelenkgeräusche bei Bewegungen kommen vor.
Arthrose! Und jetzt?
Da die Arthrose sich nicht immer durch Symptome bemerkbar macht, kommt es vor, dass sie sich anschleicht, ohne dass der Betroffene sie wirklich wahrnimmt. Auch wenn das Aufstehen Schwierigkeiten macht oder Beschwerden beim Sitzen auftreten, können das erste Anzeichen für die Erkrankung sein. Klarheit verschafft dann ein Arztbesuch. Steht die Diagnose fest, ist sofortiges Handeln gefragt. Mediziner sind in der Lage, den Verlauf der Krankheit zu verlangsamen. Vorausgesetzt, der Patient ist bereit, aktiv zu werden und gegen seine Krankheit vorzugehen. Das bedeutet ausreichend Bewegung, jedoch keine Überbelastung, außerdem Schutz vor Gelenkverletzungen.
Ziel bei einer Arthrose Therapie ist es, den Patienten von den Schmerzen zu befreien, zumindest wenn es um alltägliche Arbeiten geht. Auch soll der Betroffene möglichst keine mechanischen Einschränkungen erfahren. Es gibt verschiedene Ansätze, die die Schmerzfreiheit bzw. die Verhinderung des Fortschreitens der Krankheit betreffen. Unter anderem wird dabei die Knorpeldegeneration verlangsamt und die Knorpelregeneration gefördert. Eine vollständige Verhinderung des Knorpelabbaus ist jedoch leider nicht möglich.
Ist die Arthrose erst einmal fortgeschritten, so ist eine Operation oft die einzige Hilfe. Hier sind sowohl präventive Methoden, aber auch der sofortige Austausch von Gelenken möglich. Gerade bei erfahrenen Chirurgen sind die Erfolgschancen groß und für nahezu alle betroffenen Gelenke sind passende Implantate vorhanden, die teilweise Jahrzehnte halten.
Eine gesunde Ernährung kann helfen
Gerade Übergewicht ist Arthrosepatienten ein Problem, da dadurch die Gelenke zunehmend belastet werden. Präventiv ist demnach auch gegen Übergewicht vorzugehen, weswegen eine gesunde und ausgewogene Ernährung besonders wichtig ist. Aber auch sonst kann die Ernährung sich auf den Krankheitsverkauf auswirken. Denn wer sich ungesund ernährt, stört den Stoffwechsel, es kommt zu einer Unterversorgung des Körpers mit lebenswichtigen Mineralstoffen. Dass dabei auch der Aufbau des Knorpels gestört wird, ist eigentlich kein Wunder.
Was bei Arthrose-Patienten unbedingt auf den Speiseplan gehört, ist Hirse. Ganz egal ob gekocht oder als Sprossen. Denn durch seinen hohen Silicium Gehalt fördert es die Regeneration der Knorpelmasse. Weitere Bestandteile der Ernährung sollten Quinoa und Amaranth sein. Bedeutend sind auch Antioxidantien, grüne Smoothies und leicht gedünstetes Gemüse. Beim Brot ist weizenfrei ganz wichtig, optimalerweise sogar glutenfrei. Das gilt auch für Teigwaren.
Wer rastet, der rostet – Sport hilft bei Arthrose
Das Knorpelgewebe ist nicht am Blutgefäßsystem angeschlossen. Hätten Knorpel Blutgefäße, so würden diese bei jeder Bewegung abgedrückt werden. Die Versorgung mit Nährstoffen erfolgt daher auf einem anderen Weg. Jedes Gelenk wird von einer Gelenkkapsel umhüllt. Die innerste Schicht dieser Gelenkkapsel ist für die Produktion der sogenannten Gelenkschmiere verantwortlich. Bei jeder Bewegung wird frische Schmiere, die sehr nährstoffreich ist, in den Gelenkspalt gepresst. Abfallstoffe werden ebenfalls über die innerste Schicht der Gelenkkapsel herausgepresst.
Durch Belastung der Gelenke wird der Knorpel mit Nährstoffen einmassiert und die Schmiereigenschaften verbessert. Ohne Bewegung würde der schützende Knorpel verhungern. Da der Gelenkknorpel täglich starken Belastungen ausgesetzt ist, ist eine regelmäßige Zufuhr mit wichtigen Baustoffen unabdingbar. Daher ist für die Gesunderhaltung der Gelenke Bewegung absolut notwendig.
Wie trainieren bei Arthrose?
- Bei Arthrose ist ein ausgiebiges Warm-Up sehr wichtig. Lockeres Fahrradfahren, Joggen oder Rudern bereiten nicht nur die Muskulatur auf kommende Belastung vor, auch die Gelenke werden geschmiert.
- Körperpartien die während des Trainings stärker belastet werden, sollten noch einmal extra mobilisiert werden. Zum Beispiel Schulterkreisen für das Schultergelenk. Oder Katzenrücken – Pferderücken für die Wirbelsäule.
- Koordinationsübungen und propriozeptives Training sollte auf gar keinem Fall im Workout fehlen. Hiermit schulst du dein Nervensystem und kannst somit die Gelenkführung verbessern.
- Im Anschluss sollte die Muskulatur gekräftigt werden. Denn gut trainierte Muskeln stabilisieren und schützen die Gelenke. Hier solltest du ca. bei 65-75% deiner Maximalkraft trainieren. Das bedeutet das Gewicht wählst du so, dass du ca. 15-25 Wiederholungen schaffst. Hier kannst du ruhig 2-4 Sätze pro Übung absolvieren.
- Durch die Schmerzen nehmen viele Menschen die an Arthrose leiden, eine Schonhaltung ein. Gelenke werden leider nicht mehr in vollem Ausmaß bewegt. Die Gelenke werden immer steifer und die Muskeln verkürzen mit der Zeit. Daher ist ein Beweglichkeitstraining sehr wichtig. Vor allem die Gelenke, die von der Arthrose betroffen sind, sollten 2-3 mal in der Woche mit gezielten Übungen mobilisiert und gedehnt werden.
- Einen Standardtrainingsplan gibt es nicht. Du solltest mit einem erfahrenen Trainer oder Therapeuten einen individuell auf dich abgestimmten Trainingsplan erstellen.
Osteopathie bei Arthrose
Auf zwei Arten kann Osteopathie helfen. Die Entstehung einer Arthrose kann mit präventiven Maßnahmen behandelt werden. Schonhaltungen und Fehlbelastungen können mit osteopathischen Tests lokalisiert und mit gezielten Techniken normalisiert werden.
Aber auch wenn eine Arthrose schon diagnostiziert wurde, kann die Osteopathie, die Schulmedizin unterstützen. Auch hier können Schon- und Fehlhaltungen gefunden und therapiert werden. Die Beweglichkeit und der Stoffwechsel im Gelenk kann mit Osteopathie verbessert werden.
Klaus Küttner 30. Dezember 2013 um 10:24
Vielen Dank für die guten und vor allem realisierbaren Tipps!
Ein gutes und gesegnetes Jahr 2014.
MADELEINE ARNOLD 18. Januar 2014 um 4:09
ICH BIN 74 JAHRE ALT UND DIE ATROSE ENTWICKELT SICH SCHNELLSTENS AN HÄNDEN UND HÜFTE. IHRE ANWEISUNGEN MACHE ICH SCHON LANGE, NEHME AUCH EIN HOMEOPATISCHES MITTEL. HABE SCHMERZEN BEI BEWEGUNG DER GELENKE. WAS KÖNNTE ICH NOCH MACHEN ?
VIELEN DANK UND HERZLICHE GRÜSSE
markus zettl 11. Oktober 2014 um 8:44
Ein toller Artikel, es geht auch ohne das ständig operiert werden muss
Claudia 18. Juni 2016 um 0:30
Vielen Dank für die Tipps! Das mit dem glutenfrei ernähren hört man öfters. Was ist der Grund bzw. wie wirkt es, dass es Arthrose u.a. fördert? Danke für Info!
Sam 9. Mai 2017 um 11:29
Was wirklich hilft……….
Ich habe fast 10 Jahre lang unter schlimmen Gelenkschmerzen gelitten, insbesondere die Kniegelenke waren betroffen.
Ein Leben mit vielen Einschränkungen, einfach unerträglich….. die Medizin scheint da letztlich ziemlich machtlos zu sein, mir hatte nichts wirklich geholfen. Bis mir eines Tages jemand etwas von OPC erzählte, binnen 12 Wochen waren meine Probleme zu 90 % verschwunden und sind es bis heute . Bis auf leichte Einschränkungen ist alles wieder gut ,es ist wie ein kleines oder eher großes Wunder.
Bärbel Puls 27. August 2017 um 16:03
Eine sehr informative Seite, die Betroffenen mit Sicherheit weiterhilft. Leider hält sich hartnäckig die Fehlinformation, dass sich Knorpel einfach „abnutzt“ und diese Krankheit somit nicht zu vermeiden ist. Dieses trifft aber nicht zu. Knorpel wird immer wieder regeneriert, sofern zwei Dinge vorhanden sind: Bewegung und die richtigen Nährstoffe. Dass das Alter dann bedingt eine Rolle spielt, dem ist so. Aber wer lebenslang gut für sich sorgt und seine Freizeit nicht nur auf dem Sofa liegend verbringt, der muss auch das Alter nicht fürchten. Ich habe diese Krankheit in diversen Blogbeiträgen thematisiert und bin sicher, dass Betroffene darin ebenfalls wertvolle Hinweise finden, wie ein Leben mit Arthrose zu meistern ist bzw. sich diese Krankheit vermeiden lässt.
Herzlichst Bärbel Puls – Verlag Wirksam Heilen