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Das HWS-Syndrom – Woher kommt es und wie lässt es sich behandeln?

HWS-Syndrom

Das HWS-Syndrom wird auch als Zervikalsyndrom bezeichnet und ist ein Sammelbegriff für Beschwerden an der Halswirbelsäule oder dem Halswirbelsäulenbereich.

Wer ist am häufigsten vom HWS-Syndrom betroffen?

Dauerhafte einseitige Belastungen und Fehlhaltungen sind die häufigsten Gründe, warum das HWS-Syndrom auftritt. Steht dieser einseitigen Belastung eine ausreichende körperliche Bewegung gegenüber – beispielsweise in Form von Gymnastik oder auch einem gezielten Rückentraining – lässt sich diese einseitige Beanspruchung der Halswirbelsäule kompensieren. Fehlt dieser Ausgleich, dann steigt gerade bei einseitigen sitzenden Tätigkeiten im Beruf die Wahrscheinlichkeit einer langfristig auftretenden Muskelverspannung und damit einem HWS-Syndrom.

Die Ursachen für das Zervikalsyndrom aus Sicht der Schulmedizin

Einseitige Fehlhaltungen sind für viele Menschen die grundsätzliche Ursache. Doch nicht immer ist die Körperhaltung Schuld an dem HWS-Syndrom. Bei etwa einem Prozent der Betroffenen werden schwerwiegende Erkrankungen als Auslöser diagnostiziert. Im Regelfall handelt es sich beim HWS-Syndrom aber um schlichte Nackenschmerzen, die schulmedizinisch diagnostisch nicht fassbar sind.

Neben einseitiger Haltung am Arbeitsplatz, einer überwiegend sitzenden Tätigkeit oder insgesamt über den Tag verlaufenden monotonen, immer wiederkehrenden Bewegungen können Übergewicht und eine Schwangerschaft das HWS-Syndrom begünstigen. Auch eine ungünstige Haltung beziehungsweise Kopflagerung im Bett kann ein HWS-Syndrom auslösen. Gerade heute, in Zeiten zunehmender Berufstätigkeiten, die mit Computerarbeit verknüpft sind, tritt das HWS-Syndrom häufiger auf als in der Vergangenheit. Ein Schleudertrauma nach einem Unfall kann das HWS-Syndrom nach sich ziehen. In einigen Fällen sind Störungen innerhalb der Gelenkverbindungen der Wirbelkörper Verursacher der Beschwerden. Die Verspannungen im Halswirbelsäulenbereich können allerdings auch aufgrund psychischer Probleme und dauerhaften Stress auftreten. Sowohl Depressionen, allgemeine Ängstlichkeit, starke psychische Belastungen oder sogar psychische Krankheiten können zu den schmerzhaften Verspannungen beitragen.

Der Arzt hat unterschiedliche Möglichkeiten, um ein HWS-Syndrom zu diagnostizieren. Die Patientenbefragung, auch als Anamnese bezeichnet, bringt sehr viele Aufschlüsse über die Lebensumstände des Betroffenen. Weitere Diagnosemöglichkeiten bieten sich in der Tastuntersuchung oder im Bedarfsfall auch dem Röntgen sowie der Computertomografie und der Kernspintomographie. Mit bildgebenden Verfahren, können schwerwiegende Ursachen wie Bandscheibenschäden ausgeschlossen werden. Funktionelle Störungen können damit leider nicht erfasst werden.

Die Ursachen für das Zervikalsyndrom aus osteopathischer Sicht

Leider werden schulmedizinisch meist nur die schmerzhaften Bereiche untersucht. Funktionsstörungen, Dysbalancen und Spannungsveränderungen an ganz anderen Bereichen des Körpers werden oft komplett außer acht gelassen. Ein ausgebildeter Osteopath behandelt ein HWS-Syndrom ganzheitlich und untersucht während eines Behandlungstermins den ganzen Körper. So könnte zum Beispiel ein Beckenschiefstand, die Probleme in der Halswirbelsäule verursacht haben. Hier nützt es recht wenig den Schulter-Nackenbereich zu massieren.

Auch eine Spannungsveränderung der Bauchorgane, kann an den Faszien der Schulter ziehen und Verspannungen bis hoch zur Halswirbelsäule verursachen. Findet man die eigentliche Ursache des Zervikalsyndroms, hat man gute Chancen auf eine dauerhafte Besserung.

Welche Symptome weist das HWS-Syndrom auf?

Klassische Merkmale für das Zervikalsyndrom sind Verspannungen im Nacken, die häufig mit Nackenschmerzen einhergehen.  Teilweise ziehen diese Schmerzen sogar bis in den Schulterbereich oder strahlen in den Kopf aus und verursachen Spannungskopfschmerzen. Wenn das HWS-Syndrom auch in einen oder sogar beide Arme ausstrahlt, spricht der Mediziner von der Zervikobrachialgie.

Wie kann das HWS-Syndrom behandelt werden?

Sind die Beschwerden unkompliziert und wenig intensiv, ist keine gezielte Therapie erforderlich und es reicht, wenn mehr Bewegung in den Alltag eingebunden wird. In Fällen mit geringen Beschwerden ist die Selbstheilungsmöglichkeit sehr hoch. Zudem kann der Betroffene auch selbst dafür sorgen, dass sich das HWS-Syndrom löst und auch nicht mehr auftritt.

Sind intensivere Beschwerden gegeben, steht eine große Bandbreite von Therapieformen zur Verfügung, um den Betroffenen wieder beschwerdefrei zu bekommen oder aber die Beschwerden zumindest deutlich zu reduzieren. Sowohl die Physiotherapie, Reizstrombehandlungen oder eine Quaddeltherapie sind geläufige Behandlungsformen des HWS-Syndroms. Treten die Beschwerden immer wieder auf, ist eine Behandlung beim Osteopathen zu empfehlen. Dieser arbeitet ganzheitlich und behandelt die eigentliche Ursache von den Halswirbelsäulenbeschwerden.

Wissenschaftliche Nachweise über die Wirksamkeit der einzelnen Therapieformen gibt es allerdings nicht und so ist jeder Betroffene darauf angewiesen, gemeinsam mit dem behandelnden Arzt und Therapeuten, die individuell wirksame Therapie zu finden. Sportliche Aktivitäten sollte in jeder Therapie nicht fehlen. Zudem kann der Patient sich selbst mit Wärmeanwendungen und Faszientraining mit dem Foamroller Linderung verschaffen.

Über den Autor

Rohit Mathur

Rohit Mathur

Als Personaltrainer und Heilpraktiker in Hamburg biete ich eine Vielzahl an Trainingsmöglichkeiten und Therapieformen wie Osteopathie an.

Ich arbeite auch bundesweit als Referent und Ausbilder im Fitnessbereich. Meine Qualitäten umfassen fundiertes medizinisches Wissen, Erfahrung, Einfühlungsvermögen und Intuition.


Simone 19. Januar 2016 um 22:25

Hallo , habe das hws syndrom seit ungefähr 7 Jahren. Man hat mich immer wieder vertröstet von einem artz zum anderen … es sagten 2 Ärzte da sei nicht s. Hetzt war ich im kh da hat sich ein Arzt alles angeschaut …. er meinte wenn es chronisch ist muss man es operieren hat jemand Erfahrung habe so ein Steifheit gefühlt im Nacken und es kribbelt in der Schulter dauerverspammt übel

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Rohit Mathur 14. Februar 2016 um 20:16

Hallo Simone, lass dich mal von einem Osteopathen durch checken. Ob etwas operiert werden muss, kann ich leider aus der Ferne nicht beurteilen. Sind es vor allem Verspannungen mit denen du zu kämpfen hast, kann ich dir meinen Online-Videokurs zu diesem Thema empfehlen. Kommt in meiner Praxis sehr häufig vor, daher habe ich einen Kurs dafür entwickelt. https://www.osteovital.net/shop/online-nackenkur/

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Sabine 7. März 2017 um 12:28

Hallo, ich schlage mich schon über20 Jahre mit dem HWS herum.
In einer Klinik wurde Wirbelgleiten, extreme Abnutzungsschäden ( Athrose), und eine Bandscheibenvorwölbung mit
Einengung der Nerven festgestellt. Leider habe ich bislang keine großartigen Behandlungen ärztlicherseits erfahren, außer Ratschläge Gymnastik, Radfahren und Schwimmen. Kurze Anwendung von manuelle Therapie.
Ich erleide oft in regelmäßigen Abständen richtig heftige Schmerzattacken in der HWS bis in den Kopf ausstrahlend. Dann schmerzt alles ,die Wirbel, Kopfknochen, Schläfe, und mein rechtes Auge schließt sich vor Schmerzen. ( Muskulatur?) Dauer zwischen 2-5 Tage
Bei einem Osteopathen bin ich auch schon gewesen, was leider auf Dauer auch nicht wirklich geholfen hat.
Zudem habe ich aber auch noch andere Beschwerden , starke Rückenschmerzen , ständige Blockaden,
Beginn einer Osteoporose.
Meine Frage an Sie , welcher Onlinekurs wäre da für mich geeignet,
da ich natürlich nicht einfach Übungen machen möchte, die vielleicht völlig unangebracht oder sogar gefährlich wären.
Vorab Vielen lieben Dank und sorry für meinen ausgiebigen Text. ;-)

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