Knackende Gelenke, was tun?

Wer kennt das nicht: Beim Aufstehen knackt es in den Beinen, ab und zu knackt ein Finger oder andere Gelenke melden sich durch ein lautes Knacken.

Doch was bedeutet dieses Knacken, das sich oft so gar nicht schön anhört?

Die Anatomie der Gelenke

Bevor ich darauf eingehe, solltest du dir die Anatomie eines Gelenkes etwas genauer anschauen. In der Regel besteht ein Gelenk aus zwei Knochen, die einander gegenüber liegen. Die Knochenhaut selbst enthält viele Schmerzrezeptoren. Deswegen werden die Knochen im Belastungsbereich vom Gelenkknorpel überzogen. Sonst würde es durch die Reibung, die bei einer Bewegung im Gelenk entsteht, stets zu Schmerzen kommen. Zusätzlich verhindert der Knorpel eine Schädigung des Knochens. Das Gelenk wird von Bändern stabilisiert, die teilweise eine Gelenkkapsel bilden.

In der inneren Schicht der Gelenkkapsel wird die Synovialflüssigkeit produziert. Bei Bewegung wird diese Gelenkflüssigkeit in den Gelenkspalt, der zwischen den beiden Knochen entsteht, einmassiert. Ist die Synovialflüssigkeit im Gelenkspalt, kann sich der Gelenkknorpel davon ernähren.

Knackende Gelenke – dem Knacken auf der Spur

Für die Ursache knackender Gelenke gibt es leider noch keine wissenschaftliche Belege, jedoch drei weitverbreitete Theorien.

Zum einen wird vermutet, dass Gelenke knacken, weil sie auseinander gezogen und bewegt werden. Dadurch könnte ein Unterdruck entstehen. Die Synovialflüssigkeit wird auseinander gezogen und es ist ein „Plopp“ zu hören. Das kannst du mit einem Saugnapf vergleichen, den du auf eine Fläche aufbringst und dann mit einem lauten „Plopp“ wieder abziehst. Eine weitere Theorie zu knackenden Gelenken ist, dass sich in der Gelenkflüssigkeit kleine Gasbläschen befinden. Diese Bläschen platzen durch die Bewegungen und schon haben wir wieder unser Knacken in den Gelenken. Die letzte Theorie befasst sich mit den Sehnen. Hierbei wird vermutet, dass einzelne Sehnen nicht richtig funktionieren und bei Bewegungen „überspringen.“ Dieses Sehnenüberspringen geht dann mit dem bekannten Knacken in den Gelenken einher.

Allgemein ist das Knacken der Gelenke eher unproblematisch, sofern du dabei keine Schmerzen hast. Dennoch solltest du es nicht übertreiben und deine Gelenke nicht mutwillig ständig knacken lassen. Hast du Schmerzen wenn deine Gelenke knacken, so solltest du das von einem Arzt oder Therapeuten checken lassen. Denn es könnte auch eine Arthritis, also eine Gelenkentzündung, vorliegen. Auch Miniskusprobleme bei schmerzhaftem Knacken im Knie oder rheumatische Entzündungen sollten ausgeschlossen werden.

Obwohl knackende Gelenke nicht unbedingt ein Problem darstellen, solltest du deine Gelenke schonen und deinen Stoffwechsel verbessern. Durch viel Bewegung werden deine Gelenke zum Beispiel besser geschmiert, da die Gelenkschmiere dadurch optimal in den Gelenkspalt befördert wird. Hierzu eigenen sich besonders Bewegungsarten mit geringer Gelenkbelastung, z. B. Fahrradfahren oder ein paar Runden auf dem Crosstrainer.

Vor allem vor dem Krafttraining ist ein allgemeines Ausdauertraining (ca. 5 Minuten) wichtig, um deine Gelenke ordentlich zu schmieren. Bevor du dann richtig mit dem Krafttraining beginnst, solltest du außerdem 2 Aufwärmsätze mit wenig Gewicht durchführen. So wird das Gelenk optimal auf die Belastung vorbereitet. Wie immer steht auch eine gesunde und ausgewogene Ernährung auf dem Plan. Denn diese sorgt dafür, dass die Gelenkschmiere, von der sich der Gelenkknorpel ernährt, mit vielen wichtigen Nährstoffen angereichert ist.