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Schmerzen in der Schulter – Ursachen und was der Schulter hilft

Schulterschmerzen

Schultergelenkschmerzen sind sehr unangenehm und dauern oft über Wochen oder Monate. Die Bewegung des Arms ist eingeschränkt und der Schulterschmerz kann sehr heftig sein. Schmerzen in der Schulter können verschiedene Ursachen haben. In Frage kommen Blockaden, muskuläre Dysbalancen, Überbelastung, Abnutzungserscheinungen oder Erkrankungen der inneren Organe.

Schulterschmerzen durch Blockaden

Als Folge von Traumata, Anpassung der Muskulatur  und Faszien, können Blockaden auftreten. Das Schultergelenk ist eines der kompliziertesten Gelenke. Es ist ein Kugelgelenk und das beweglichste Gelenk am Körper. Deshalb kannst du deinen Arm in alle Richtungen heben und drehen. Durch diese Beweglichkeit ist das Schultergelenk aber auch sehr empfindlich. Es besteht aus mehreren Gelenken und wird hauptsächlich durch Muskeln stabilisiert, zu einem kleinen Teil auch durch Bänder. Damit das anschaulicher wird, zunächst etwas Anatomie.

Wie das Schultergelenk funktioniert

Zwischen Oberarm und Schulterdach, das wiederum direkt mit dem Schulterblatt verbunden ist, besteht eine gelenkige Verbindung. Ebenso zwischen Schulterdach und Schlüsselbein sowie zwischen Brustbein und Schlüsselbein. Wenn du deine Hand in die Kuhle am Schlüsselbein legst, kannst du fühlen, wie das Gelenk arbeitet, während du den Arm bewegst.

Wir können den Arm seitlich um 90 Grad heben, das ist von außen als gerade Bewegung zu sehen. Gleichzeitig finden im Schultergelenk Roll- und Gleitbewegungen statt. Wenn du bei einem Freund die Hand auf das Schulterblatt legst, kannst du spüren, wie es sich immer weiter mitdreht, je höher er den Arm hebt. Oft tritt an dieser Stelle eine Blockade auf, so dass es zu Einschränkungen und Schmerzen im gesamten Schultergelenk kommt.

Wie Schmerzen in der Schulter entstehen

Jetzt beschreibe ich dir einige Situationen, wie Blockaden und daraus folgende Schultergelenkschmerzen entstehen können. Stelle dir vor, du greifst nach einer schweren Hantel, die kurz vor dem Wegrollen ist. Um sie aufzufangen, fasst du kräftig nach. Du führst eine ruckartige Bewegung aus. Dadurch entsteht ein Zug im Schlüsselbein, durch die Hebelwirkung wird das Schlüsselbein nach oben gedreht. Einige Bänder dehnen sich. Als Schutz spannen die Muskeln in dem Bereich an. Das Schlüsselbein dreht sich nach oben über das Brustbein und bleibt dort stehen. Dann spürst du Schultergelenkschmerzen oder Schmerzen im Bereich des Brust- und Schlüsselbeins. Du kannst den Arm nicht mehr wie gewohnt anheben.

Bei einem Schlag oder Sturz gegen den Brustkorb kann sich das Schlüsselbein nach hinten verschieben. Wenn du dich bei einem Sturz mit dem Arm abfängst, bekommt das Schultergelenk einen Stoß und das Schlüsselbein kann sich durch die Hebelwirkung nach vorne verschieben.

Eine kräftige Wurfbewegung kann bewirken, kann sich das Schlüsselbein nach vorne oder nach hinten dreht und dort hängen bleibt. Das Schultergelenk wird dadurch in seiner Rotation blockiert. Solche Blockaden verschwinden oft von selbst. Doch das kann mehrere Wochen dauern und tut außerdem sehr weh. Deshalb ist es besser, wenn du einen Osteopathen oder in manueller Therapie ausgebildeten Physiotherapeuten aufsuchst. Er wird dein Schultergelenk gründlich untersuchen und die Beweglichkeit prüfen. Er schaut und spürt, wie sich zum Beispiel das Schulterblatt und das Schlüsselbein bewegen und wie du deinen Arm heben und drehen kannst. So differenziert er, wo genau die Blockade liegt.

Mit Übungen allein kannst du zwar die Muskeln im Schulterbereich kräftigen, doch wenn woanders eine Blockade besteht, hilft das leider nicht.

 

Das Schultergelenk – Von Muskeln gehalten

Das Schultergelenk wird durch die Rotatorenmanschette gehalten. Das ist eine Gruppe von vier Muskeln, die hauptsächlich die Außenrotation des Arms unterstützen. Die Rotatorenmanschette zentriert den Arm, indem sie den Gelenkkopf umfasst und ihn in der Gelenkpfanne fixiert. Sie ist die Tiefenmuskulatur der Schulter.

Der M. Supraspinatus ist einer der wichtigsten Muskeln. Er verläuft unterhalb des Schulterdachs zum Schulterblatt und setzt am Oberarmkopf an. Wie alle Muskeln geht er an jedem Ende in einen Sehne über, die dann am Knochen ansetzt. Er unterstützt nicht nur die Außenrotation, sondern auch den Deltamuskel, der für die Abduktion zuständig ist. Der M. Supraspinatus besteht zu einem Drittel aus Sehne. Er ist recht bekannt, da hier häufig Entzündungen auftreten. Der M. Infraspinatus liegt auf der Rückseite des Schulterblattes, ist ein bisschen größer und breiter und verläuft über die Schulter nach vorn. Der Teres Minor ist etwas kleiner und setzt am Oberarmknochen an. Auch er hilft – wie die vorgenannten Muskeln – bei der Außenrotation. Der Innenrotator ist der M. Subscapularis. Er läuft innerhalb des Schulterblattes zum Oberarmkopf.

Es gibt noch weitere wichtige Muskeln im Bereich der Schulter. Ein sehr bekannter Muskel ist der Deltamuskel. Dieser Muskel besteht aus drei Teilen: Der Pars Acromialis geht vom Schulterdach zu Oberarmknochen. Der Pars Clavicularis, verläuft vorn ab dem vom Schlüsselbein nach unten zum Oberarmknochen. Er ist für die Innenrotation und die Bewegung nach vorn wichtig. Auf der Rückseite befindet sich der Pars Spinalis, er ist beteiligt an der Außenrotation und an der Rückwärtsbewegung des Arms.

 

Dysbalancen, die zu Schulterschmerzen führen

Weit verbreitet ist das Impingement-Syndrom. Es entsteht durch eine Dysfunktion des Deltamuskels. Einseitiges Training, wie beim Handball oder Schwimmen, oder berufliche Tätigkeiten oberhalb der Schulterhöhe, wie beim Zahnarzt oder Maler, begünstigen dieses Syndrom. Bei einem Sturz auf das Schultergelenk baut der Oberarmmuskel eine Spannung auf, um das Gelenk zu schützen. So zieht er den Oberarmkopf nach vorn und der Platz zwischen Schulterdach und Oberarmkopf wird immer kleiner.

Unter dem Schulterdach liegt der Supraspinalmuskel. Er wird durch den Platzmangel eingeengt. Seitliche Bewegungen sind nun mit Reibung verbunden, die zur Reizung des Muskels und schließlich zur Entzündung führen kann. Dann liegt ein Supraspinatussyndrom vor. Wenn ein Muskel strapaziert wird, verschlechtern sich der Stoffwechsel und die Durchblutung. Das begünstigt die Entstehung einer Entzündung.

Von der Entzündung kann auch der Schleimbeutel betroffen sein, der zwischen Supraspinatus und Schulterdach liegt. Wenn er durch die beschriebene Einengung gereizt wird, entsteht eine Schleimbeutelentzündung (Bursitis). Impingement-Syndrom, Supraspintatussehnensyndrum und Bursitis treten oft zusammen auf.

Die Entzündung kann auch auf die lange Sehne des Bizepsmuskels übergehen. Einer der Köpfe setzt an der Pfanne des Schultergelenks an, der andere geht zum Oberarm. Diese Sehnen können aber auch isoliert entzündet sein.

 

Selbstbehandlung und Vorbeugung von Schultergelenkschmerzen

Du solltest bei Beschwerden einen Therapeuten aufsuchen. Er findet die Ursache deiner Beschwerden heraus. Ergänzend kann er Röntgen- oder MRT-Aufnahmen hinzuziehen. So erhältst du die richtige Therapie. Um Dysbalancen durch einseitige Belastung vorzubeugen, kannst du ein Außenrotatorentraining durchführen. Es bewirkt, dass der Gelenkkopf stabil in der Gelenkpfanne rotiert und gibt dem ganzen Gelenk mehr Halt. Welche Übungen dafür geeignet sind, beschreibe ich dir in einem späteren Kapitel.

 

Innere Organe und Schulterschmerzen – der Zusammenhang

Schmerzen in der Schulter können ihre Ursache auch in der Dysbalance eines oder mehrerer innerer Organe haben. Das möchte ich aus Sicht der Osteopathie erklären. Unsere Organe sind durch Bänder und Faszien im Bauchraum, dem Abdomen, befestigt. Faszien sind bindegewebsartige Fasern, die im ganzen Körper zu finden sind. Sie umhüllen beispielsweise die Muskeln und halten im Bauchraum die Organe an ihrem Platz. Zusätzlichen Halt gibt der intraabdominale Druck. Die Organe geben sich auch gegenseitig eine Stütze. Wenn das Gleichgewicht dieses Drucks oder die Dynamik eines Organs gestört ist, kann sich ein Organ absenken. Sie wirkt sich auf den Bewegungsapparat aus. Wie es dazu kommt, erkläre ich am Beispiel einer Leberabsenkung.

Die Leber ist, wie die anderen Organe, von Faszien umschlossen. Wenn sie nach unten absinkt, zieht sie die Faszien mit und der Oberkörper bekommt die Neigung, sich vorzubeugen. Um die aufrechte Haltung zu bewahren, steuern die hinteren Nackenmuskeln dagegen. Das kann zu einer muskulären Dysbalance mit Verspannungen im Nackenbereich und Schmerzen in der Schulter führen. Dann lässt sich zum Beispiel der Kopf nicht mehr gut drehen. Übungen nützen bei solchen Ursachen leider recht wenig. Empfehlen kann ich hierfür eine Behandlung beim Osteopathen.

Der Osteopath untersucht den ganzen Körper und kann mit seinen Tests feststellen, ob eine Absenkung der Leber vorliegt. In unserem Beispiel würde er dann die Leber untersuchen und feststellen, ob sich die Bewegung, Spannung, Temperatur oder der Schmerz sich verändert haben. Bei dieser Untersuchung sucht der Osteopath nach der Ursache dieser Dysfunktion.

Es kann auch zum Beispiel sein, dass der Darm oder ein Teil davon seinen Halt verliert und die Leber nicht mehr stützen kann, so dass sie sich absenkt. Der Osteopath kann der Leber wieder mehr Stütze geben oder dem entsprechenden anderen Organ. Er geht also nicht an das schmerzende Schultergelenk oder an die Nackenmuskulatur, sondern es ist eine Organbehandlung notwendig. Ziel ist es den Schulterbereich indirekt zu entlasten, um die Schmerzen in der Schulter und im Nacken zu beseitigen.

 

Wann der Besuch beim Therapeuten nötig ist

Mehrmals habe ich ja schon erwähnt, dass Übungen bei Schmerzen in der Schulter oft nicht ausreichen, sondern dass du besser einen Therapeuten aufsuchen solltest. Hier noch einmal die Situationen, in denen du dir helfen lassen solltest, wenn du Schmerzen in der Schulter hast. Oft höre und lese ich, dass Betroffene viel zu lange warten, ehe sie mit ihren Schulterschmerzen zum Arzt gehen. Sie reduzieren im Training das Bankdrücken oder legen eine Trainingspause ein. Doch das hilft nicht, weil die Ursache dadurch nicht behoben wird.

Wenn die Schmerzen in der Schulter nach drei oder vier Tagen nicht vergehen, suche bitte einen Arzt oder Therapeuten auf, anstatt dich von den Schmerzen länger einschränken zu lassen. Oft ist es nur eine kleine Distortsion, also Verletzung in den Faszien, die beim Training passieren kann, wenn sich der Arm verdreht. Auch wenn die Faszien in eine Dehnung kommen oder durch Druck verkleben, kann es zu einer Distorsion kommen, die dann Schulterschmerzen auslöst. Wenn sich in den Faszien Spannung aufbaut oder eine Muskelverkrampfung vorliegt, kommt es ebenfalls zu Schmerzen in der Schulter.

Das alles kann der Therapeut mit seinen Möglichkeiten behandeln. Dazu sind oft nur ein oder zwei Behandlungen nötig. Wenn du sehr lange wartest, kann sich allerdings eine Entzündung entwickeln und dann musst du wirklich eine Trainingspause einlegen. Deshalb gehe recht bald zum Arzt, wenn du Schmerzen in der Schulter hast. Lasse dich zu einem Physiotherapeuten oder zu einem Osteopathen überweisen. Inzwischen zahlen Krankenkassen auch Zuschüsse zu osteopathischen Behandlungen. Mit einer rechtzeitigen Behandlung bist du meistens schnell wieder schmerzfrei und voll einsatzfähig.

 

Allgemeine Trainingstipps bei Schulterbeschwerden

 

Schulterschmerzen Prävention im Büro

 

Übungen zur Verbesserung der Schulterblattposition

 

Schultergelenk-Stabilität und Gelenkzentrierung verbessern

 

Beweglichkeit des Schultergelenks verbessern

Über den Autor

Rohit Mathur

Rohit Mathur

Als Personaltrainer und Heilpraktiker in Hamburg biete ich eine Vielzahl an Trainingsmöglichkeiten und Therapieformen wie Osteopathie an.

Ich arbeite auch bundesweit als Referent und Ausbilder im Fitnessbereich. Meine Qualitäten umfassen fundiertes medizinisches Wissen, Erfahrung, Einfühlungsvermögen und Intuition.


Svenja – Markierungsfarbe 4. Juli 2014 um 11:14

Toller Blog!!! eben erst entdeckt, aber wirklich interessant, gut zu lesen und man (also zumindest ich) lernt tatsächlich etwas dazu :)

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Angelika Otten 3. August 2016 um 1:28

Ich habe seit 2 Jahren zunehmende Schmerzen linkes oberes hinteres Schulterblatt. Einige Ärzte, die ich auf suchte, sagten, es würde sich hier um eine Verkeilung zwischen Schlüsselbein und 1. Rippe handeln. Jahrelange Trigerpunktbehandlungen haben mir dort bislang nichts gebracht. Etliche male beim Chiropraktiker auch nicht. Ich dreh inzwischen fast durch, weil ich keine Nacht mehr schlafe wegen dieser Missempfindungen. Aber niemand hat mir bislang sagen können, was ich dagegen tun kann. Aber so kann ich es unmöglich noch länger aus halten!
Wüssten Sie einen Rat oder Spezialisten in Hamburg?
Angelika (69 Jahre)

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Gabi Straub bei schulz 10. November 2017 um 17:55

Angelika . Ich hoffe,dir könnte geholfen werden.hoert sich nach thoracic Outlet Syndrom an.bin selbst TOS Patient.mit Entfernung halsrippen und je erste Rippe rechts U links.das ist Spezialistensache.da Gefäße, Nerven Kompression sein kann.Bei war neurovaskulaere Kompression, Thrombose subclavia!….Nicht warten! Gefäß Chirurgen Dollinger,oder in Kassel.lg

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