Alles über die richtige Atmung beim Training und wichtige Infos zu Pressatmung. Die Pressatmung ist eine Form der menschlichen Atmung, die gezielt von Sportlern eingesetzt wird, um ihre Kraft zu steigern. Aber auch Nicht-Sportler wenden die Pressatmung, häufig auch unbewusst, an, zum Beispiel bei großer Kraftanstrengung. Ich habe dazu wieder ein kurzes Video erstellt und erkläre es dir hier.
AUSATMEN, OHNE AUSZUATMEN
Aber was genau ist die Pressatmung eigentlich? Im Grunde bezeichnet man als Pressatmung den Versuch, gegen den verschlossenen Kehlkopf auszuatmen. Das bedeutet, dass die Ausatmungsbewegungen ausgeführt werden, ohne dass die Ausatmung tatsächlich zugelassen wird. Dies machen wir häufig bei großen Kraftanstrengungen, indem wir die Luft anhalten. Deutlich sichtbar wird das dann durch aufgeblasene Backen und einen rot angelaufenen Kopf.
MEHR KRAFT DURCH PRESSATMUNG
Gerade für Sportler kann dass eine effektive Methode sein, um ihre Kraft kurzzeitig zu steigern, denn während der Pressatmung steigt der Druck im Bauchraum und in den Muskeln. Unsere Wirbelsäule stabilisiert sich und wir nehmen eine unbedenkliche Haltung ein, bei der es uns leichter fällt, den Schultergürtel zu stabilisieren und mehr Kraft aufzuwenden.
Während des Trainings können wir diese Atmungsmethode kurze Zeit anwenden, in dem wir unmittelbar vor einer Wiederholung einatmen, dann durch die Pressatmung Druck aufbauen, anschließend die Wiederholung ausführen und dabei normal weiteratmen. Das Ausatmen während der Anstrengung ist eine wichtige Grundlage für ein gesundheitsorientiertes Training.
DIE KEHRSEITE DER MEDAILLE
Die Pressatmung, die von Leistungssportlern sogar beabsichtigt eingesetzt wird, ist für junge und gesunde Menschen eher unbedenklich. Bedenklich ist sie aber bei Menschen mit einer Vorschädigung des Herz-Kreislaufs. Denn durch den Druckanstieg im Körper werden die Hohlvenen zusammengedrückt. Das ist insofern problematisch, dass diese Venen das Blut zum Herz transportieren. Wenn die Venen nun zusammengedrückt werden, können sie entsprechend weniger Blut transportieren, wodurch nicht nur das Volumen der Herzkammer, sondern auch die Sauerstoffversorgung des Gehirns sinken. Dadurch kann es zu Bewusstlosigkeit kommen.
Außerdem geht der Körper gegen diese Situation an, in dem er den Puls erhöht, wodurch der Blutdruck sich um ein Zehnfaches steigern kann. Das Resultat können Kopfschmerzen und Herzrhythmusstörungen, im schlimmsten sogar ein Schlaganfall und Gehirnblutungen sein.
Bei Menschen mit einem normalen Blutdruck ist es nicht schlimm, wenn dieser ab und an mal in die Höhe schießt. Liegt Bluthochdruck vor, ist dies aber natürlich zu vermeiden. Auch Menschen mit schwachem Bindegewebe sollten die Pressatmung durch den Druckanstieg eher vermeiden.
Oliver 11. Dezember 2012 um 21:32
Rohit das ist mal wieder ein super Artikel echt lesenswert.Danke sehr Informativ.
Timo 6. Februar 2013 um 11:09
Sehr informativer Artikel. Der Typ auf dem Bild sieht allerdings so aus, als würde er gleich in die Luft. Ich habe mal gehört das man bei Anstrengung ausatmen soll und bei Entspannung einatmen, aber das gilt wohl nur für Sit-Ups. Hier war ja eher die Rede von richtigem Krafttraining. Ich werde deine Tipps auf jeden Fall bei meinem nächsten Workout berücksichtigen.